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Aktuelles

JSG'ler unterwegs - Mein Jahr im Ausland
26. August 2023


Vor ungefähr einem Jahr begann für mich das Abenteuer in den USA. Ich durfte das Jahr bei einer Gastfamilie an der Ostküste, in Virginia verbringen und hatte die Chance viele neue Menschen, eine andere Kultur und ein ganz anderes Land kennenzulernen. Jeden Tag habe ich neue Dinge erlebt und viel dazu gelernt.

Die ersten Wochen zählen zu den aufregendsten meines Auslandsjahres. Das erste Mal in einer amerikanischen High School, anfeuern bei Football Games und typisch amerikanisches genießen waren am Anfang sehr aufregend für mich. Das Schulleben gestaltet sich definitiv anders als hier in Deutschland. Mit unter anderem Fächern wie “Horticulture” im Gewächshaus, “Yearbook”, wo man das diesjährige Jahrbuch gestaltet, und Chor hatte ich ziemlich viel Spaß. Was mir am meisten gefallen hat, ist der School Spirit. Am Anfang hatte ich die Chance Volleyball zu spielen und für die Winter Season habe ich es ins Schwimmteam geschafft. Für die Spring Season bin ich dem Tennis und Fußball Team beigetreten, da man an meiner Schule auch gerne zwei Sportarten machen durfte. Auf die Unterstützung der ganzen Schule bei den Wettkämpfen konnte man immer zählen. Mit fast jedem Tag Training musste ich mich allerdings erstmal an den ganzen Sport gewöhnen. Besonders spannend an meiner High School waren die vielen Sport Veranstaltungen, Tänze und andere Events. Vor dem großen Homecoming Football Game hatten wir die "Spirit Week", bei der sich alle SchülerInnen und auch die LehrerInnen jeden Tag nach einem Motto anziehen konnten. Am Ende dieser Woche hatten wir den "Homecoming Dance" und mit dem Abschlussball (Prom) am Ende des Schuljahres hat mein High School Jahr nochmal schön geendet. Außerdem habe ich sehr viele neue Orte kennenlernen dürfen. Mit meiner Organisation durfte ich ein Wochenende in New York und sogar eine Woche in Washington DC verbringen, wo wir unter anderem das US Capitol, den Supreme Court und einige Memorials besichtigen durften. Meine Gastfamilie ist mit mir nach Florida, Outer Banks und West Virginia gereist und durch das viele Reisen hatte ich die Chance auch nochmal zu sehen, wie sich das Leben in anderen Staaten gestaltet. Dadurch, dass man mit einer Gastfamilie zusammenlebt, erfährt man auch wie die verschiedenen Traditionen und Feste ablaufen. Thanksgiving, was so ähnlich wie das Erntedankfest ist, war mein Favorit, aber Weihnachten und Halloween mit unendlich viel Dekoration und Lichterketten durften natürlich auch nicht fehlen.

Ein Auslandsjahr zu machen ist eine unvergessliche Erfahrung mit vielen neuen Erfahrungen und Kontakten, die für das ganze Leben halten. Man lernt nicht nur reichlich Menschen in den USA kennen, sondern auch viele andere AustauschschülerInnen, die ähnliche Erfahrungen machen. Das Vollstipendium des Parlamentarischen Patenschafts Programm (PPP) hat es mir vor einem Jahr ermöglicht dieses Auslandsjahr zu machen. Jedes Jahr wird pro Wahlkreis ein Vollstipendium vergeben. Infos dazu gibt es auf der Website des Bundestags.

Janne Brinkmann



Hallo an alle, die das hier lesen. Ich bin Philipp, 17 Jahre alt und habe ein Jahr in den USA, genauer im Bundesstaat North Carolina, verbracht. Durch mein Auslandsjahr ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Die USA haben mich schon immer fasziniert, vor allem durch die gemeinsame Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg und die nach Deutschland importierte US-Kultur habe ich schon früh vom US-amerikanischen Einfluss auf unser Alltagsleben hier in Deutschland mitbekommen. Wie jedes Kind habe ich Disneyfilme geguckt, amerikanische Musik gehört oder mich an Karneval als Cowboy verkleidet. Damals habe ich aber noch nicht verstanden, was das so weit entfernte US-„Amerika“ ist. Je älter ich wurde, desto größer wurde aber meine Faszination, sodass ich während des 2. Lockdowns das erste Mal über ein Auslandsjahr nachdachte. Als das dann etwa eineinhalb Jahre später zur Realität wurde, saß ich alleine im Flugzeug auf dem Weg nach Chicago und dachte nur über eine Sache nach: ,,Was passiert jetzt?‘‘ Ganz gleich, was ich mir damals gedacht hatte: den Ablauf dieses einen Jahres hätte ich niemals vorhersagen können. Die ersten Tage und Wochen kann ich nur als totale Reizüberflutung beschreiben. All das, was ich nur aus Filmen kannte, bestimmte plötzlich meinen Alltag. Ich lebte mich in diesen amerikanischen Alltag ein und nach etwa zwei Monaten besuchte ich mit anderen deutschen Austauschschülern den Grand Canyon - einen der bisher schönsten Orte, die ich in meinem Leben bisher sehen durfte. Die Anfangszeit verlief zunächst problemfrei. Aber wie bei jedem anderen Austauschschüler, gab es auch bei mir einen Punkt, wo alles schwieriger wurde. Mit meiner ersten Gastfamilie habe ich leider nicht nur gute Erfahrungen gemacht und mit etwas Abstand kann ich mittlerweile sagen: Viele wären wahrscheinlich nach Hause geflogen. Nach fünf Monaten durfte ich dann die Gastfamilie wechseln und habe nach meinem Empfinden dadurch erst eine faire Chance bekommen, bessere Erfahrungen zu machen. Wie sich mein Leben durch den Wechsel verbesserte, zeichnete sich schnell ab. Ich fand viele Freunde, wurde ein Teil des Track & Field-Sportteams meiner Schule und verbesserte mich akademisch um einiges in allen meinen Klassen.

An diesen Erfahrungen bin ich enorm gewachsen und ich denke, dass das die Erfahrungen sind, die mich für immer prägen werden. Erlebnisse, wie mein erster Schultag an meiner Highschool, die Wochenenden mit meinen Freunden, Wettkämpfe mit meinem Team, der ,,School Spirit’‘ oder der Abschlussball, sind alles Erfahrungen, die für immer in mir bleiben werden. Irgendwann kam dann auch der Zeitpunkt, mich von meinem amerikanischen Leben zu verabschieden, das letzte Mal mit meinen Freunden zu essen, das letzte Mal in der Klasse meines Lieblingslehrers Unterricht zu haben und der letzte Abend im Haus meiner Gastfamilie. Der Abschied von all dem war nicht einfach und so war die Anfangszeit in Deutschland ebenso härter als ich es vorher gedacht hätte. Man sagt im Vorfeld, dass sich viele Dinge und vor allem Leute komplett verändern werden. Die Wahrheit ist aber, dass man selbst nicht mehr diese Person ist, die das Land ein Jahr zuvor verlassen hat. Am Anfang ist das vielleicht nicht ganz einfach für einen selbst zu verstehen, warum auf einmal alles so anders ist, aber mittlerweile denke ich, dass das einfach nur der logische zweite Teil meiner Reise ist und bin darauf gespannt, wie die nächsten Monate verlaufen werden.

Abschließend möchte ich Euch eine Sache mit auf den Weg geben: Glaubt an Euch und Eure Träume. Es wird nicht immer einfach sein und manchmal müsst ihr wenigstens selbst an Euch glauben, wenn es gerade kein anderer tut. Aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass man es nie bereut, Erfahrung mit etwas gemacht zu haben, für das man selbst gekämpft hat. Das Einzige, was man bereuen würde, wäre, es nicht gemacht zu haben! Ebenso möchte ich allen Eltern den Tipp geben, ihre Kinder bei der Umsetzung ihrer Träume zu unterstützen. Ganz gleich, ob es um ein Austauschjahr oder um etwas anderes geht. Ich bin meinen Eltern und auch meinen Freunden für die Unterstützung sehr dankbar und hätte das wahrscheinlich alleine niemals bis zum Ende durchgehalten geschafft.

Philipp Jablonski